3. Platz für Adrian am TriThur

Wiedergutmachung im Elsass

Am vergangenen Sonntag nahm Adrian nach 2013 zum zweiten Mal am TriThur teil, einem Triathlon über die olympische Distanz im Elsass. Nachdem er 2013 einen schlechten Tag  hatte, lief es ihm dieses Mal wie erhofft er konnte sich den dritten Gesamtrang sichern.

In den vergangenen Jahren habe ich mich vermehrt über die Grenze gewagt, um in Frankreich an Triathlonwettkämpfen teilzunehmen. Dabei habe ich ausschliesslich wunderschöne, zumeist äusserst anspruchsvolle aber faire und perfekt organisierte Veranstaltungen entdeckt. Dazu gehört auch der TriThur, ein Wettkampf über 1.5 Kilometer Schwimmen, 47 Kilometer Radfahren mit Windschattenverbot und 10 Kilometer Laufen. Dabei hat es insbesondere der Radsplit in sich: Nach lediglich zwei flachen Kilometern entlang des Lac de Wildenstein, folgt ein Aufstieg von über 15 Kilometern, welcher die Wettkämpfer von 500 auf über 1250 Meter über Meer führt. 

Die Renntaktik war relativ einfach: Im Schwimmen so wenig wie möglich auf die Spitze verlieren. Auf der ersten Hälfte des Aufstiegs mit angezogener Handbremse fahren, auf der zweiten Hälfte aufzudrehen und in der Folge das 12 Kilometer lange Plateau auf über 1000m. ü. M. zu nutzen, um den Mitstreitern ohne Zeitfahrrad soviel Zeit wie möglich abzunehmen und diese im abschliessenden Laufen auf Distanz zu halten.

Der Schwimmstart war einmal mehr unnötig hektisch. Die Franzosen mögen Landstarts, unabhängig davon wie chaotisch und zeitweise gefährlich es auf den ersten Metern zumindest für diejenigen Athleten zu und her geht, welche sich überschätzen und zu weit vorne einstehen. Nach einigen von Körperkontakten geprägten Metern entging ich dem grössten Chaos mit einer etwas defensiveren Linie und schwamm im Sog eines anderen Athleten die ersten rund 1000 Meter bevor ich das Tempodiktat übernahm und noch zwei vor uns schwimmende Gruppen einholen konnte. 

Als 10. wechselte ich auf das Fahrrad und wusste, dass ich mich nach wie vor in Schlagdistanz auf die Führenden befand. Im Anstieg drehten die Beine wie gewünscht und ich überholte in der ersten Hälfte trotz Zurückhaltung bereits fast alle vor mir liegenden Athleten. Auf der zweiten Hälfte legte ich dann wie geplant zu, was angesichts der immer steiler werdenden Strasse auch nötig war. Zu Beginn des Plateaus überholte ich die letzten vor mir liegenden Athleten, welche im teilweise massiven Gegen- und Seitenwind kaum noch vorankamen. Die rund 10 Kilometer lange und rasanten Abfahrt zurück zum Lac de Wildenstein konnte ich in vollen Zügen auskosten, abgesehen vielleicht von einer Biene, welche sich in einer aerodynamischen Lücke zwischen Oberarm und Rippen verirrte und ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte. 

Zurück in der Wechselzone war der Kommentator mit der Ankündigung des ersten Staffelathleten beschäftigt und hörbar überrascht, dass bereits der erste "Single" Athlet die Radschuhe gegen die Laufschuhe tauschte. Nach Kilometer 1 überholte mich der erste Konkurrent. Da die Tempodifferenz relativ klein war, entschloss ich mich mit ihm mit zu laufen, in der Hoffnung möglichst lange von seiner Pace profitieren zu können. Nach dem Wendepunkt konnte ich mir einen guten Überblick über die Konkurrenz verschaffen und sah nur einen Athleten, welcher nicht all zu weit hinter uns mit einer deutlich schnelleren Pace unterwegs war. Dieser überholte uns dann auch ziemlich unwiderstehlich bei Kilometer 7. Zu diesem Zeitpunkt überlegte ich mir bereits wie ich meinen Mitstreiter am besten austricksen konnte. Angesichts der schwindenden Kräfte meinerseits entschied ich mich, es auf einen Sprint ankommen zu lassen. Rund 300 Meter vor dem Ziel lief ich neben ihn, worauf er das Tempo anzog. Der lange Sprint hatte es in sich und 100 Meter vor dem Ziel musste ich einsehen, dass meine Körner aufgebraucht waren. 

Mit dem dritten Schlussrang bin ich dennoch sehr zufrieden, insbesondere deshalb, weil ich das Gefühl hatte die guten Trainingsleistungen voll abrufen zu können. En plus, war es eine Bestätigung, dass ich auf diesem Parcours trotz der mittelträchtigen Leistung vor zwei Jahren sehr wohl mit einer guten Leistung aufwarten kann. In diesem Sinne habe ich mit dem TriThur Frieden geschlossen.

Adrian

Kommentar schreiben

Kommentare: 0